Allgemeinmedizinische Risikoabklärungen
Zwischen der Mundgesundheit und dem allgemeinen Gesundheitszustand bestehen zahlreiche, oft unterschätzte Zusammenhänge. Beispielsweise dauern Infektionen beim Vorliegen einer Gingivitis, einer Parodontitis oder Periimplantitis (entzündlicher Knochenschwund im Bereich eines Implantats) viel länger als bei Patienten mit gesunder Mundhöhle. Diese längere Belastung beeinträchtigt die Gefässwände mit den Jahren stark und kann zu Arteriosklerose (Arterienverkalkung) führen. Diese wiederum kann einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen sowie verschiedene Organe negativ beeinflussen (Diabetes mellitus, chronische Nierenerkrankungen, Pneumonie, Rheumatische Erkrankungen).
Ein weiteres Beispiel für den Zusammenhang ist die Bakteriämie (Bakterien im Blut), die bei Vorliegen einer Parodontitis bereits durch Kauen, Zähneputzen oder kleine Verletzungen ausgelöst werden kann.
Aus diesem Grund legen wir bei Zahnmedizin Zürich Nord grossen Wert auf die umfassende Betrachtung des Gesundheitszustands unserer Patienten. Wo angezeigt, streben wir eine enge Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin Zürich Nord, dem Patienten und dem behandelnden Arzt an.
Langandauernde Parodontitis
Patienten mit einer mehr als 10 Jahre andauernden Parodontitis werden an einen Internisten (Facharzt für Innere Medizin) überwiesen. Dieser klärt allfällige allgemeinmedizinische Risiken ab und leitet gegebenenfalls präventive medizinische Maßnahmen ein. Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, ist es notwendig, die Parodontitis dauerhaft zu heilen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Patienten, die über Jahre eine unbehandelte, chronische Parodontitis aufweisen, haben auch atherosklerotisch veränderte Gefäße (Verkalkung) und erhöhte Blutfett-Werte (erhöhte Cholesterin-Werte). Daher sollte hier die Parodontitis so schnell wie möglich therapiert werden.
Erkrankungen der Atemwege
Da die Mundhöhle mit dem Respirationstrakt (Nase, Lunge) verbunden ist, können Keime aus dem Mund durch die Luftzirkulation in diese Regionen gelangen. Dies kann von einer leichten Infektion bis hin zu einer Lungenentzündung (Pneumonie) führen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass durch Verbesserung der Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigung bei Hochrisikogruppen (ältere Menschen in Pflege; Patienten, die auf Intensivstationen betreut werden) das Auftreten von Atemwegserkrankungen reduziert werden kann.
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
Patienten mit Diabetes mellitus und schwerer Parodontitis weisen ein bedeutend häufigeres Auftreten von kardiovaskulären Komplikationen (Komplikationen an den Herzkranzgefäßen) auf. Zudem kann eine schwere Parodontitis als Risikoindikator für eine Stoffwechselverschlechterung der Diabetes gesehen werden. Viele Studien weisen einen negativen Einfluss der Parodontitis auf Diabetes mellitus und umgekehrt nach. Daher ist auch bei dieser Erkrankung eine Parodontitistherapie sowie die Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten ein überaus wichtiger Faktor für das Wohl des Patienten.
Erkrankungen der Niere
Die internationale Literatur beschreibt ein häufigeres Auftreten und vor allem ein stärker ausgeprägtes Erscheinungsbild der Parodontitis bei Chronisch-Nierenkranken und Dialysepatienten. Da Parodontitis darüber hinaus zu allgemeinmedizinischen Komplikationen bei Nierenkranken führen kann, ist eine systematische Betreuung des Patienten angezeigt.
Da ferner die Medikation von Chronisch-Nierenkranken und Dialysepatienten zu Gingivawucherungen (Zahnfleischwucherungen) führen kann, muss auch eine Anpassung der Medikation beziehungsweise der Therapie in Betracht gezogen werden.
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen
In zahlreichen Studien wird diskutiert, dass sich parodontale Erkrankungen in Verbindung mit genetischen Faktoren verstärkend auf entzündlich-rheumatische Erkrankungen auswirken. Ein positiver Effekt einer systematischen Parodontitistherapie wurde mehrfach beobachtet.
Frühgeburten
Aufgrund der hormonellen Veränderung erhöht sich das Risiko für Parodontitis während der Schwangerschaft. Eine nichtchirurgische Infektionsbekämpfung der Parodontitis ist für Mutter und Kind eine sichere und nützliche Behandlung.
Wissenschaftlich sind Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Frühgeburtenrisiko vermutet, aber noch nicht genau geklärt. Als erwiesen gilt, dass eine Behandlung vor dem dritten Trimenon ungefährlich ist.
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